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Hei­zung 4.0: Ver­netzte Tech­nik im Smart Home

Die Digitalisierung ist auch in der Heizungsbranche angekommen. Neue Heizungen lassen sich programmieren und bequem per App steuern. Und das ist noch nicht alles: Im Smart Home sind Heizung, Elektrogeräte und das E-Auto bestens vernetzt. Was Ihnen das für Vorteile bringt, erfahren Sie in unserem Tipp.

Die Digitalisierung ist auch in der Heizungsbranche angekommen. Neue Heizungen lassen sich programmieren und bequem per App steuern. Und das ist noch nicht alles: Im Smart Home sind Heizung, Elektrogeräte und das E-Auto bestens vernetzt. Was Ihnen das für Vorteile bringt, erfahren Sie in unserem Tipp.

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Es ist früh am Morgen, sie fahren mit dem E-Auto zur Arbeit. Den Tag über produziert die Photovoltaik-Anlage auf Ihrem Dach fleißig Strom. Da Sie aktuell nur wenig davon benötigen, nutzt Ihre Wärmepumpe den Strom, um damit aus der kostenlos verfügbaren Energie in Erde, Luft oder Grundwasser Wärme zu gewinnen. Damit lädt sie einen thermischen Speicher. Kommen Sie abends heim, hat die Heizung mit der Wärme aus dem Speicher schon für angenehme Temperaturen im Wohnzimmer gesorgt und Trinkwasser erwärmt. Während Sie eine warme Dusche genießen, wird Ihr E-Auto mit dem Strom aus der Photovoltaik-Anlage aufgeladen und ist am nächsten Morgen wieder startklar.

Das klingt nach Zukunftsmusik, ist aber technisch bereits möglich. Denn in den vergangenen Jahren hat die Heizungsbranche innovative Technologien für das Smart Home auf den Markt gebracht. Davon konnten sich vom 11. bis 15. März 2019 auch die rund 190.000 Besucher der ISH – der Weltleitmesse für Wasser, Wärme, Klima – in Frankfurt (Main) überzeugen. Dort haben Hersteller verschiedenste Möglichkeiten und Trends digitaler Heiztechnik präsentiert.

Digitale Heizung senkt Energieverbrauch

Wenn Sie Ihr Eigenheim nicht gleich in ein komplettes Smart Home verwandeln möchten, können Sie Ihre Energieversorgung auch schrittweise mit digitaler Technik optimieren. Eine bestehende Heizung lässt sich in den meisten Fällen mit einer digitalen Steuerung nachrüsten. Laut einer Studie des ITG Dresden im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) können Sie dadurch bis zu 15 % Energie einsparen. Denn die digitale Steuerung sorgt für einen optimalen Betrieb der Anlage: Sie stellt immer nur so viel Wärme bereit, wie aktuell benötigt wird. Außerdem kann die digitale Heizung aktuelle Wetterdaten und Prognosen auswerten und die Heizleistung entsprechend anpassen. Manche Geräte erkennen auch automatisch, ob die Bewohner im Haus sind oder nicht.

Ersetzen Sie Ihre alte Anlage durch ein neues Heizgerät, liegen die Einsparpotenziale bei bis zu 30 %. Neue Heizgeräte sind nicht nur mit effizienterer Technik, sondern auch bereits standardmäßig mit einer digitalen Schnittstelle ausgestattet. Neben den Energieeinsparungen bietet Ihnen eine smarte Heizung auch ein Plus an Komfort: Sie können die Heizung zum Beispiel von unterwegs mit dem Smartphone flexibel steuern. Außerdem kann Ihr Fachhandwerker aus der Ferne prüfen, ob die Anlage gewartet werden muss. Eventuelle Störungen lassen sich so schneller erkennen und oft auch gleich beheben.

Mehr Unabhängigkeit im Smart Home

Sie möchten noch einen Schritt weiter in Richtung unabhängige Energieversorgung gehen? Dann haben Sie die Möglichkeit, sämtliche Energieerzeuger und -verbraucher zu vernetzen. Für das optimale Zusammenspiel der Geräte sorgt ein Home Energy Management Systems (HEMS): Darüber kommunizieren dann zum Beispiel Wärmepumpe, Photovoltaik-Anlage, Speicher und Geräte wie Wasch- oder Spülmaschine miteinander. So kann die mit erneuerbaren Energien erzeugte Wärme oder elektrische Energie bestmöglich genutzt werden. Scheint zum Beispiel die Sonne, erkennt die Wärmepumpe, dass viel Strom aus der Photovoltaik-Anlage vorhanden ist und nutzt vorrangig diese Energie für Heizung und Warmwasser.

Sowohl Neubauten als auch bestehende Gebäude lassen sich mit der digitalen Technik ausstatten. Da die Geräte über WLAN miteinander verbunden sind, müssen nicht erst mit aufwendigen Baumaßnahmen Kabel in den Wänden verlegt werden. Für eine reibungslose Kommunikation zwischen Geräten unterschiedlicher Firmen sorgt eine gemeinsame „Sprache“, der sogenannte EEBUS-Standard. Bei der Vernetzung setzen die Hersteller zudem auf moderne Verschlüsselungstechnologien, denn die Datensicherheit ist auch im Smart Home ein wichtiges Thema.

Für Sie als Hausbesitzer bedeutet der Einsatz digitaler Heiztechnik unterm Strich: mehr Komfort, sinkende Kosten dank geringerem Energieverbrauch und erneuerbarer Energien sowie eine größere Unabhängigkeit von Energielieferanten. Und nicht zuletzt bringen Sie damit auch die Energiewende in Deutschland mit voran.

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