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Ein Fachhandwerker und ein Mann stehen im Heizungskeller. Sie sind von hinten zu sehen.  Der Fachhandwerker zeigt auf ein Gerät und erklärt etwas.

Heizsysteme der Zukunft

Klimafreundlich heizen

Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Erfahren Sie, was die Zukunft in Sachen effiziente und nachhaltige Heizsysteme bringen wird.

Warum ist Heizen ein Thema der Zukunft?

Steigende Preise an den Energiemärkten beeinflussen, wie wir in Zukunft heizen. Der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und mehr Klimaschutz nimmt zu.

  • Der Umstieg auf erneuerbare Energieträger wird durch staatliche Fördermittel vorangetrieben.
  • Durch den Einsatz von modernen Heiztechnologien kann ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden.
  • Die Digitalisierung bringt neue Möglichkeiten in Bezug auf Energieeffizienz mit sich.
Eine Infografik gibt an, wie viel Energie private Haushalte 2020 im Bereich Wohnen verbraucht haben.

Energieverbrauch privater Haushalte 2020. Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), 2023. Rundungsbedingte Abweichung möglich.

Klimaneutral heizen – ein wichtiges Ziel

Fast 35 Prozent der verbrauchten Endenergie in Deutschland geht auf das Konto der Gebäude – insbesondere für Heizung und Warmwasser wird derzeit viel Energie benötigt. Damit gehört der Gebäudesektor zu den größten CO2-Verursachern. Entsprechend groß ist der Hebel, der hier angesetzt werden kann: Denn je mehr erneuerbare Energien für Heizung und Warmwasser zum Einsatz kommen, desto mehr sinken die Emissionen im Gebäudebereich. Und das ist dringend nötig, wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen will: Bis 2030 soll sich der Treibhausgas-Ausstoß um 65 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 verringern. Bis 2045 soll Deutschland dann klimaneutral sein, das heißt, es dürfen nur so viele Emissionen ausgestoßen werden, wie auch aufgenommen werden können.

Die Energiewende in den eigenen vier Wänden

Im Thema Heizung ist jede Menge Musik. Und gerade, wenn es um die eigenen vier Wände geht, können alle von uns eine Menge bewegen – und so die Energiewende mitgestalten. Das schont nicht nur das Klima, sondern auch Ihren Geldbeutel. Es sorgt für ein angenehmeres und gesünderes Wohnklima und steigert den Wert Ihrer Immobilie. Klar, dass Heizsysteme mit fossilen Energien – wie beispielsweise Erdgas- oder Ölheizungen – langfristig Auslaufmodelle sind. Neben modernen Heizsystemen spielen auch die Gebäudestruktur und Themen wie eine gute Dämmung oder moderne Türen und Fenster eine große Rolle. Auch im Alltag können Sie Energie sparen: Durch das regelmäßige Entlüften der Heizung stellen Sie sicher, dass sich keine störenden Luftblasen bilden. Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass alle Komponenten der Heizung richtig aufeinander eingestellt sind. Dieser wird vom Fachbetrieb vorgenommen.

Eine Frau sitzt mit einer Katze auf dem Schoß im Wohnzimmer auf dem Fußboden.
Ein Vater rennt mit seinen Töchtern auf einer  Wiese vor dem  Haus.

Das Haus als System

Sie können Ihr Haus als eigenes Energiesystem gestalten: Das steigert die Effizienz und hebt den Komfort. Der Markt bietet zahlreiche technische Möglichkeiten.

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Wie müssen zukunftssichere Heizsysteme aussehen?

Wenn Sie aktuell vorhaben, Ihre Heizung auszutauschen, sollten Sie
zukunftsorientiert planen. Denn die Entscheidung für ein Heizsystem treffen Sie
meistens für die nächsten zwanzig Jahre.

In einem Heizungskeller stehen drei große Geräte nebeneinander. Durch eine geöffnete Tür ist ein Mann zu sehen, der einen Schlauch in den Tank seines Autos steckt.

Bevor Sie loslegen, sollten Sie genau abwägen, was Sie auf lange Sicht vorhaben und eventuelle Sanierungen oder gesetzliche Vorhaben mit berücksichtigen. Heizsysteme mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien – wie beispielsweise eine Solarthermie-Anlage oder eine Wärmepumpe – schonen nicht nur das Klima und sind besonders zukunftsorientiert, sie wirken sich auch positiv auf Ihr Konto aus. Wenn Sie nicht komplett auf ein Heizsystem aus Erneuerbaren umsteigen möchten oder können, kommt möglicherweise eine Hybridheizung für Sie infrage. Diese kombiniert verschiedene Heiztechnologien wie beispielsweise Brennwerttechnik mit Solarthermie und ermöglicht eine energiesparende Wärmeversorgung. Am besten lassen Sie sich von einem Fachhandwerker oder einer Fachhandwerkerin zu Ihrer individuellen Situation beraten.

Klar: Ein neuer Heizkessel läuft sicher effizienter als Ihr alter und spart damit einiges an Energie. Wenn Sie allerdings schon mit dem Gedanken einer Erneuerung spielen, könnte der Umstieg auf erneuerbare Energien die bessere Wahl sein: Sonne und Erdwärme stehen kostenlos zur Verfügung und mit dem passenden Speichersystem können Sie die gewonnene Energie genau dann nutzen, wenn Sie diese brauchen. Das spart Energie und Kosten und ist klimafreundlich.

Sobald Sie auf eine klimafreundliche Alternative wie die Wärmepumpe, Brennstoffzelle oder Biomasseanlage, beispielsweise eine Pelletheizung, umsteigen, sparen Sie eine Menge fossile Energieträger wie Gas und Öl ein. Damit senken Sie nicht nur Ihren CO2-Ausstoß, sondern machen sich auch unabhängig vom Energiemarkt und schwankenden Preisen.

Krisensicherheit: So autark wie möglich heizen und leben

Die Abhängigkeit von den Energiemärkten zu reduzieren spart Geld und sichert die Versorgung. Die Energie der Sonne hilft dabei.

Eime Familie steht vor einem Haus mit einer Solaranlage auf dem Dach. Die Familie ist von hinten zu sehen.
Solarenergie gehört bei energiesparenden Häusern in jedem Fall dazu.

Solarenergie nutzen

Wenn Sie Solarthermie und Solarstrom gut kombinieren, können Sie damit einen durchaus hohen Grad an Autarkie im Wärmebereich und bei der Bedienung elektrischer Geräte erreichen.

Vorteile von Photovoltaik

Eine Möglichkeit, um einen möglichst hohen Autarkiegrad zu erreichen, ist die Kombination von Photovoltaik-Anlage und einer Wärmepumpe: Im Neubau oder in einem energetisch saniertem Haus kann eine eine PV-Anlage den Strombedarf der Wärmepumpe decken. Wenn Sie diesem System außerdem noch einen Solarspeicher hinzufügen, können Sie bis zu 80 Prozent des selbst erzeugten Stroms für den Eigenbedarf nutzen.

Strom- und Wärmekreisläufe verknüpfen

Damit das optimal läuft, muss die Energie innerhalb des Hauses von einem System zum anderen fließen können, zum Beispiel von der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach zum E-Auto in der Garage oder zur Wärmepumpe im Garten. Dazu müssen sich die Systeme gut miteinander abstimmen, sodass die zur Verfügung stehende Energie jeweils bestmöglich genutzt werden kann. In der Praxis bedeutet das, dass der Strom dorthin geleitet wird, wo er benötigt wird. Wenn Sie also mit Ihrem E-Auto fahren möchten, kann die Ladestation auf die gespeicherte Energie zurückgreifen. Dasselbe gilt für die Wärmepumpe. Sämtliche Bedarfsstellen für Wärme oder Strom sind über das Energiemanagement miteinander verbunden, das über das Home Energy Management System (HEMS) gesteuert wird.

Null- oder Plusenergiehäuser

Einen hohen Grad an Unabhängigkeit schaffen Sie nur mit einer besonderen Bauweise: den Null- oder Plusenergiehäusern. So benötigen Nullenergiehäuser in der Jahresbilanz keine Fremdenergie von außen. Strom und Wärme werden direkt im Haus produziert: Eine PV-Anlage, eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung, eine Wärmepumpe und eine Solarthermieanlage versorgen das komplette Haus. Das kann nur mit einer sehr guten Dämmung gelingen. Auch wenn diese Häuser schon eine Menge in Sachen Unabhängigkeit erreichen: In bestimmten Situationen müssen auch sie mal Fremdenergie anzapfen. Noch einen Schritt weiter gehen Plusenergiehäuser: Sie können den größtmöglichen Anteil produzierter Energie speichern.

Haus als Energiesystem planen

Wenn das Haus selbst Energie erzeugt, zum Beispiel mit einer PV-Anlage auf dem Dach und diesen dann mithilfe eines Speichersystems speichert, erhöht sich der Autarkiegrad des Gebäudes. Das bringt nicht nur die Energiewende voran, sondern entlastet auch die Stromnetze. Das Gebäude wird unabhängiger und flexibler. Es läuft als eigenes System.

Die neue Rolle des Hauses als Energielieferant

Weil innerhalb eines Hauses immer mehr elektrifiziert wird – beispielsweise durch das Laden eines E-Autos oder E-Bikes oder das Heizen mit einer Wärmepumpe – wird auch immer mehr Strom benötigt. Gleichzeitig soll die Infrastruktur für die Stromversorgung weiter ausgebaut werden, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Damit kommt dem Haus eine neue Rolle zu: Wenn ein Gebäude neben Anlagen, die Energie verbrauchen (wie die Heizung), auch mit Speichern und Erzeugern ausgestattet ist, kann es bei Überkapazitäten die Speicher füllen oder Überschuss in das öffentliche Netz leiten.

Modernes Haus mit Photovoltaik auf dem Dach.

Praxisbeispiel Neubau

Ein Hausbau ist ein Prozess, der mit einem Fachbetrieb an der Seite optimal umgesetzt werden kann.

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Heizen mit fossilen Energien: bald Geschichte?

Die Ziele der Regierungskoalition sind klar: Ab 2026 ist der Einbau reiner Ölheizungen nicht mehr zulässig, der Fokus liegt auf erneuerbaren Energien.  

Ein Wald von oben mit einer reinmontierten  Grafik von einem Fußabdruck.

Erneuerbare Energien

Die Heizung der Zukunft muss auf erneuerbare Quellen setzen. Ab 2024 soll jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Wenn Ihre aktuelle Heizung mit Gas oder Öl läuft, müssen Sie sich über kurz oder lang mit Alternativen befassen. Es lohnt sich, hier eine Vorreiterrolle einzunehmen, solange die Bundesregierung den Umstieg noch fördert. Langfristig werden Sie von der Investition profitieren.

Ein Wasserstofftank steht vor einem Haus.

Zukunftstechnologie Wasserstoff?

Die Bundesregierung setzt große Hoffnungen in den Wasserstoff. Das Gas kann auf unterschiedliche Weise erzeugt und dann für das Umwandeln von Energie genutzt werden. Beim Heizen kommt Wasserstoff bei der Brennstoffzellen-Heizung zum Einsatz, die zu den Mikro-KWK-Anlagen zählt. Sie nutzt Erdgas, um über einen chemischen Prozess Wärme und Strom zu erzeugen. Eine andere Technik ist das Power-Liquid-Verfahren, bei dem aus Wasser Wasserstoff gewonnen wird. In Verbindung mit Kohlenstoff aus Biomasse oder CO2 aus der Luft wird der gewonnene Wasserstoff zu einem flüssigen Energieträger weiterverarbeitet.

Eine Ölheizung steht in einem Heizungskeller.

Austauschpflicht Ölheizung

Wenn Ihre Ölheizung älter als dreißig Jahre ist, sind Sie verpflichtet, diese zu erneuern. Darüber hinaus ist ab 2026 der Einbau einer neuen Ölheizung nicht mehr zulässig (Ölheizungsverbot). Heizen Sie aktuell mit Öl und Ihre Heizung ist nicht von der Austauschpflicht betroffen, können Sie auf ein klimaverträgliches Modell umsteigen und von staatlichen Förderungen profitieren.

Heizsysteme der Zukunft im Überblick

Die heutigen Technologien sind darauf ausgerichtet, Sie beim Energiesparen zu unterstützen.

Als Alternative zu Öl und Gas eignen sich neben Wärmepumpen auch Heizsysteme, die nachwachsende Rohstoffe, das heißt Biomasse, nutzen, wie zum Beispiel die Holz- und Pelletheizung. Schauen Sie, welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Technologien mit sich bringen.

Eine Infrarotheizung in Form eines Bildes hängt an der Wand.

Infrarotheizung

Die Infrarotheizung wandelt elektrische Energie in Infrarotstrahlung um und erzeugt eine Wärme, die als sehr angenehm empfunden wird.

Ein Heizungsfachmann steht vor einer Hybridheizung und gibt etwas auf einem Display ein.

Hybridheizung

Der Mix macht‘s: Die Hybridheizung ist ein wahres Multitalent. Sie vereint die Vorteile konventioneller und erneuerbarer Energieträger und versorgt Sie zuverlässig mit Wärme.

Eine Fachmann und ein Mann schauen sich gemeinsam eine Wärmepumpe im Heizungskeller an.

Wärmepumpe

Mit einer Wärmepumpe setzen Sie ganz auf die Natur: Denn Wärmepumpen wandeln Wärme aus Erdreich, Wasser oder Luft in Heizwärme um. Und in Kombination mit einem Warmwasserspeicher stellt sie auch die Warmwasserbereitung sicher.

Ein Fachmann repariert eine Solarmodul, das sich auf dem Dach befindet.

Solarthermie-Anlage

In Kombination mit modernen Wärmeerzeugern lassen Solaranlagen Ihre Heizkörper wunderbar warm werden.

Eine Pelletheizerin leert den Aschekasten

Holz- & Pelletheizung

Eine Holzheizung ist für viele eine Herzensangelegenheit. Sie verzichtet auf fossile Brennstoffe und setzt auf Holz(-pellets) aus heimischen Wäldern.

Eine Brennstoffzellenheizung steht in einem Raum.

Brennstoffzelle

Innovative, hocheffiziente Technologie: Die Brennstoffzelle erzeugt aus Wasserstoff Strom und Wärme im Doppelpack.

Häufige Fragen

Damit Sie die richtige Heizung für Ihr Haus finden, müssen Sie viele Aspekte mit einbeziehen. So können einige Heizsysteme teurer in der Anschaffung sein, sich langfristig aber lohnen, weil sie zum Beispiel sehr effizient sind oder staatlich gefördert werden. Wichtig ist, dass Heizsystem und Gebäude gut aufeinander abgestimmt sind. Eine Einschätzung oder Empfehlung gibt Ihnen ein Fachhandwerksbetrieb.

Auch hier müssen unterschiedliche Aspekte betrachtet werden. Klar ist jedoch, dass es in Zukunft darum gehen wird, möglichst klimaschonend zu heizen und den Einsatz fossiler Brennstoffe so weit es geht zu vermeiden. Deshalb sollten Sie sich fragen, welcher Energieträger infrage kommt, wie stark das Gebäude optimiert werden kann und ab wann sich die Anschaffungs- und die Betriebskosten rechnen.

Das Ziel der Energiewende 2030 ist es, bis dahin weniger Energie zu verbrauchen und weniger CO₂ auszustoßen. Dabei übernimmt der Wärmebereich eine zentrale Rolle: Gut gedämmte Gebäude und strombasierte Heizsysteme sind der Weg zu weniger CO₂-Emissionen. Dafür wird in Neubauten die Wärmepumpe vorne liegen. In bestehenden Gebäuden kann neben der Wärmepumpe eine Biomasseheizung oder eine Kombination aus verschiedenen Heizsystemen die Lösung sein.

Falls Sie auf eine Gasheizung nicht verzichten möchten, sollten Sie darauf achten, dass diese über eine H2-ready Komponente verfügt. Die H2-ready-Gasheizungen sind so konzipiert, dass sie neben Erdgas und Biogas auch Wasserstoff nutzen und in der Zukunft vollständig auf Wasserstoff umsteigen können.

Ob eine Wärmepumpe sich in einem Bestandsgebäude lohnt, hängt von vielen Faktoren ab. Grundsätzlich gilt: Je weniger Vorlauftemperatur die Wärmepumpe benötigt, desto effizienter kann sie laufen. Die genauen Voraussetzungen sind allerdings sehr individuell und sollten am besten mit einem Fachhandwerksbetrieb besprochen werden.

Bildnachweise: © VdZ, iStock / Halfpoint, iStock / Petmal, iStock / audioundwerbung

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